Hund im Wald frei laufen lassen

Der Gedanke ist eigentlich zu schön, mit dem Hund einen ausgiebigen Spaziergang im Wald machen, nebenbei vielleicht noch ein paar Pilze sammeln und der Hund kann frei im Wald laufen. Doch ganz so einfach, wie man sich das vorstellt, ist das leider nicht. Beim Thema Hund im Wald frei laufen lassen gibt es zum einen viele gesetzliche Hürden welche man beachten muss und zum anderen eventuelle Gefahren, welche man beim frei laufen lassen im Wald im Kauf nimmt.

In diesem Beitrag erkläre ich euch was es bei einem Spaziergang mit dem Hund im Wald zu beachten gibt und warum du ihn Vileicht doch besser anleinen solltest.

Leinenzwang in der Brut und setz Zeit

Die erste Hürde bringt die Brut und derzeit mit sich. Die Brut und Setzzeit ist vom ersten April bis zum 15 Juli. In dieser Zeit sind Hunde im Wald ausnahmslos an der Leine zu führen, denn dann herrscht Leinenzwang. In dieser Zeit möchte man es den im Wald lebenden Tieren ermöglichen, sich in aller Ruhe um ihren Nachwuchs zu kümmern. Damit Hunde nicht durch das Gebüsch huschen und evt. Brutstätten oder der gleichen zerstören, sind Hunde in dieser Zeit an der Leine zu führen.

Ausserhalb der Setzzeit ist es Ländersache

Außerhalb der Brut und Setzzeit ist das Thema Hund im Wald frei laufen lassen auf Länderebene geregelt. In Niedersachsen und Nordrhein Westfalen dürfen Hunde außerhalb der Brut und Setzzeit auf ausgewiesenen Waldwegen ohne Leine laufen. In Bayern, Rheinland Pfalz und Baden Württemberg herrscht hingegen überhaupt kein Leinenzwang außerhalb der Setzzeit. In den übrigen Bundesländern gilt eine ganzjährige Leinenpflicht für Hunde im Wald. Wer sich in dieser Sache also unsicher ist, sollte sich vorher bei den örtlichen Behörden Informieren, wo der Hund frei laufen darf.

Was gilt es sonst noch beim Hund im Wald frei laufen lassen zu beachten?

Abgesehen von den gesetzlichen Regelungen ist das frei laufen lassen von Hunden im Wald immer mit einem gewissen Restrisiko verbunden. Auch wenn der Hund sonst zu 100 % abrufbar ist, kann es passieren, dass er im Wald, wenn er auf Wild stößt, auf ein Mal nicht mehr abrufbar ist und dem Wild hinterherjagt oder eben einfach nur spielen möchte. Im schlimmsten Fall gerät der Hund dabei außer Sichtweite und kann nicht so schnell wieder gefunden werden. Daher empfehle ich den Hund bei einem Waldspaziergang egal ob vorgeschrieben oder nicht immer an der Leine zu führen.

Vorsicht mit Schleppleinen und Flexileinen

Fuchsbau

Beim ersten Betrachten verschafft eine Schlepp oder Flexileine dem Hund mehr Freiheit. Für den Spaziergang auf einem Feld oder Wiesenweg mögen diese Leinen eine wirklich gute Alternative sein. Im Wald jedoch haben solche leinen nichts zu suchen. Im Schlimmsten fall besteht hier Lebensgefahr für den Hund.

Lässt man den Hund 5 Meter oder mehr an der Schlepp oder Flexileine vom Waldweg abkommen, kann es passieren, dass er sich im Gebüsch verheddert und in Panik gerät. Oder im Schlimmsten fall fällt der Hund in einem Fuchsbau oder ähnlichen und wird dann an seiner eigenen Hundeleine stranguliert. Von solchen Leinen ist im Wald also wirklich nur abzuraten.

Was ist besser im Wald? Geschirr oder Halsband?

Im Wald hat das Hundegeschirr ganz klar die Nase vorne. Zum einen aus den eben schon genannten gründen, falls der Hund sich verheddert oder irgendwo hineinfällt. Bei einem Geschirr wird nie Gegensatz zum Halsband nicht der Hals abgeschnürt, sondern es verteilt sich das ganze Gewicht gleichmäßig auf den Körper. Außerdem ist der Hund im Wald von vielen interessanten Eindrücken umgeben, was ihn vielleicht dazu verleiten könnte, öfters mal an der Leine zu ziehen. Auch hier ist der Tragekomfort mit einem Hundegeschirr bedeutend höher.

Hierzu ist vielleicht auch der Beitrag Halsband oder Geschirr was ist besser für den Hund? Interessant für dich zu lesen.

Vorsicht vor Begegnungen mit Wölfen

Wolf im Wald

Auch wenn das Risiko vielleicht verhältnismäßig gering ist, sollte man zu mindest schon einmal davon gehört haben. Eine Begegnung zwischen Hund und Wolf, gerade wenn der Hund umangeleint ist, ist ziemlich gefährlich. Der Wolf wird den Hund als Eindringling in seinem Revier betrachten und im schlimmsten fall angreifen. Ich bin weiß Gott kein Panikmacher wenn es um Wölfe geht, ganz im Gegenteil ich finde sie gehören in unsere Natur. Aber in der direkten Konfrontation zwischen Hund und Wolf, haben die Wölfe die Nase einfach ganz klar vorne.

Unser Fazit

Grundsätzlich ist sich beim Hund im Wald frei laufen lassen erst einmal an die Brut und Setzzeit zu halten. Ausserhalb dieser Zeit unterscheiden sich die Regelungen dazu in den einzelnen Bundesländern. Aber auch wenn es in deinem Bundesland erlaubt ist, bringt das Hund im Wald frei laufen lassen immer ein gewisses Risiko mit sich welches es genau abzuwägen gilt.